Waldbaden: Kraft aus der Natur

Was "Waldbaden" bewirkt

Wer beim Waldbaden an eine kühle Erfrischung in einem Waldteich denkt, liegt falsch. Du brauchst weder Badeanzug noch Badehose, um Waldbaden zu können. Vielmehr geht es bei dieser extrem hilfreichen Entspannungsmethode um das bewusste Wahrnehmen der Natur. Beim Waldbaden nimmst du die Natur mit allen Sinnen wahr. Der Anblick der grünen Bäume und der reinen Natur hat eine beruhigende Wirkung. Du kannst den modrigen Geruch des Waldes riechen, die raue Rinde der Bäume ertasten und das stete Rascheln der Sträucher hören. Die Schönheit der Natur bestärkt dich und beruhigt deinen Geist. So nimmst du immer mehr Abstand von deinem stressigen Alltag.

Die positiven Wirkungen des Waldbadens wurden bereits in zahlreichen Studien untersucht. Diese bestätigen, dass ein mehrtägiger Ausflug in den Wald das Immunsystem stärken und sogar vor Krebs schützen kann. Nicht nur der Körper sondern auch die Psyche profitiert von einem Waldausflug. Bei depressiven Verstimmungen und Burnout kann Waldbaden ein richtiges Stressventil sein und inneren Druck abbauen.  Die gesundheitsfördernde Wirkung des Waldes liegt vor allem an der Kraft der Terpene, die von den Bäumen ausgedünstet werden. Diese Pflanzenstoffe wirken sehr positiv auf das menschliche Immunsystem. Es lohnt sich also, eine kleine Auszeit zu nehmen und einen Ausflug in den Wald zu planen.

Atemübungen sind eine beliebte Entspannungstechnik. Mit der Atmung kannst du dein körperliches Befinden beeinflussen. Atmest du langsam und tief, beruhigt sich dein Puls und du wirst ruhiger. Ist deine Atmung dagegen schnell und flach, steigt dein Puls und du wirst nervös und ängstlich. Beim Waldbaden solltest du auf eine ruhige und tiefe Atmung achten. So beruhigst du nicht nur deinen Körper, sondern profitierst auch von der sauberen Luft des Waldes. Sauerstoff entsteht bekanntermaßen bei der Photosynthese der Pflanzen. In der Natur ist der Sauerstoff darum besonders rein. Die saubere Luft tut deinem Körper gut und sorgt für vermehrte Glückshormone.

Waldbaden für Einsteiger

  • Nimm dir für dein Waldbad mindestens eine, besser noch zwei Stunden Zeit. Optimal ist jedoch ein ausgedehnter Waldspaziergang von vier Stunden.
  • Versuche im Wald mindestens 2,5 Kilometer zu gehen.
  • Achte während des Waldspaziergangs auf ausreichende Ruhe- und Entspannungsmomente. Setz dich zum Beispiel auf einen Baumstumpf und atme die frische Waldluft ganz bewusst und tief ein.
  • Genieße das satte Grün und die Vielfalt an Blättern, Sträuchern und Gewächsen im Wald. Entdecke Details wie kleine Knospen, Blüten und Tierspuren oder lausche den zwitschernden Vögeln. Das stärkt deine Achtsamkeit und bringt dir Kraft und Ruhe.
  • Kleide dich den Witterungsverhältnissen entsprechend, sodass du dein Waldbad nicht aufgrund von Kälte oder Hitze unterbrechen musst. Bedenke: Der Wald spendet Schatten. Daher ist es im Wald auch immer etwas kühler.
  • Für längeres Waldbaden lohnt es sich, Trinkwasser und einen kleinen Snack dabeizuhaben.

Bewegung mit allen Sinnen

Mit spezifischen naturbezogenen Aktivitäten, Achtsamkeitsübungen und Experimenten können wir die Naturbeziehung vertiefen und die Waldwirkung intensivieren und nutzen.

Wir können...

  • den Alltag hinter uns lassen und den Kopf auslüften
  • mentale Frische erlangen
  • bei uns selbst ankommen
  • innere Ruhe finden und Offenheit schaffen
  • besser schlafen
  • Wohlbefinden und gute Gefühle geniessen
  • das Selbstbewusstsein stärken

Beim nächsten Waldspaziergang einfach mal ein paar Schritte vom Weg abkommen und einen Baum zum Umarmen finden - ein erdendes Erlebnis.